Es ist eines der größten und bedeutendsten Phänomene für jede Kultur. Die Annahme, dass Licht nur für die Beleuchtung nützlich ist, wurde zwar schon seit langer Zeit widerlegt, doch dank der modernen Forschung erlangen wir weitere wichtige Erkenntnisse: Licht und Gesundheit ist nicht voneinander zu trennen!
Im Lighting Research Center praktiziert die US Marine Tauchgänge im Trockenen. Die Forschung zielt auf die biophysikalischen Auswirkungen von Licht ab. Die Laboratorien, ausgestattet mit hochmoderner Messtechnik, sind in grünes, rotes oder gelbes Licht getaucht. OSRAM arbeitet eng mit den Wissenschaftlern vor Ort zusammen. Primäres Ziel ist es, die Konzentrationsfähigkeit einer U-Boot-Besatzung durch LED-Licht zu optimieren. Die Ergebnisse sind verblüffend. Der Institutsdirektor Dr. Mark Rea geht fest davon aus, dass Licht in Kürze von Ärzten als „Medikament“ verschrieben wird.
Die experimentellen Erfolge beruhen auf einer Entdeckung zu Beginn dieses Jahrtausends: Wenn Licht in das menschliche Auge einfällt, sind da nicht nur Stäbchen und Zapfen, die Farben, Helligkeit und Dunkelheit wahrnehmen können. Lichtempfindliche Ganglienzellen befinden sich ebenfalls auf der Netzhaut und beeinflussen maßgeblich unser Wohlbefinden, steuern den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Körpertemperatur und auch die Hormonproduktion. Zudem haben sie eine direkte Wirkung auf unsere Aktivität und unsere geistige Leistungsfähigkeit. Licht gewinnt durch diese Erkenntnisse eine neue Bedeutung: erfolgreiche Unternehmen werden individuelle Beleuchtungskonzepte entwickeln müssen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit ihrer Angestellten positiv beeinflussen.
Die Umsetzung beginnt allerdings schon daheim im eigenen Badezimmer. Um morgens wach zu werden, ist großflächiges blau-weißes Licht am effektivsten. Am Abend wiederum trägt Licht mit vorwiegend rotem Spektrum zur Entspannung bei. Dynamische Lichtsysteme müssen sich folglich dem natürlichen Tagesverlauf anpassen, den der menschliche Organismus schon seit Jahrtausenden gewohnt ist. LED-Licht ist hierfür mit weitem Abstand am besten geeignet, da Farbwiedergabewerte von 95 Ra erreicht werden, was dem Licht der Sonne (100 Ra) äußerst nahe kommt. Bei der Lichtplanung spielen zudem Ausstrahlungswinkel, Wellenlänge und die beleuchtete Fläche eine nicht untergeordnete Rolle.
Potenzial der Zukunft
Es hat sich gezeigt, dass die Bedürfnisse einzelner Personen variieren. So brauchen ältere Menschen bis zu 60% mehr Licht als Jüngere. Die richtige Portion Licht für jeden Einzelnen zu erreichen, hat in verschiedenen Tests schon erstaunliche Ergebnisse erzielt: Bei einem Leistungstest an zwei Ulmer Schulen konnte der Lernerfolg durch den Einsatz von LED-Leuchten mit aktivierendem Blau-Anteil um 50% verbessert werden. In Kliniken setzt man vermehrt auf Lichttherapien, sogenannte „Lichtduschen“. Winterdepressionen, die sich in Müdigkeit, Schlafstörungen und Schlappheit bemerkbar machen, können damit erfolgreich behandelt werden.
Ziel der Beleuchtung ist es, einen „Himmel im Raum“ zu erschaffen. So kann das Licht zu Hause oder am Arbeitsplatz stets gezielt den Phasen der Aktivität oder der Entspannung angepasst werden. Licht wäre somit eine persönliche Beleuchtung und eine nachhaltige Gesundheitsvorsorge.